Donnerstag, 2. Februar 2012

Vasilis aus Athen: "Natürlich merke ich die Krise!"


Was bedeutet die in Deutschland bislang eher abstrakte Euro-Krise für die Griechen konkret? Vasilis ist 21 Jahre alt und arbeitet in Athen als Koch. Etwas widerstrebend berichtet er von seinen Erfahrungen. Seinen echten Namen und ein Foto von sich will er aber lieber nicht veröffentlicht sehen.

"Natürlich betrifft mich die Krise. Die Steuern und die Gebühren steigen und steigen, aber mein Lohn sinkt. Vor der Krise habe ich ungefähr 1200 Euro pro Monat verdient. Jetzt sind es noch rund 700 Euro.

Das bedeutet, dass ich zum Beispiel mein Auto nicht mehr so benutzen kann, wie ich das früher gemacht habe. Denn auch Benzin wird teurer. Und auch in meiner Freizeit gebe ich weniger Geld aus. Vor der Krise bin ich oft in Clubs gegangen, habe mit Freunden Bier getrunken, bin ins Kino gegangen. Jetzt treffe ich mich mit Freunden auf den Plätzen der Stadt, wie hier auf dem Exarchia-Platz.

Viele Freunde in meinem Alter überlegen, ob sie aus Griechenland wegziehen sollen. Einige haben das schon in die Tat umgesetzt. Ich selbst bin in Albanien geboren. Vielleicht bin ich bald wieder ein Migrant und ziehe irgendwohin in Europa, nach England oder Schottland. Immerhin: Ich arbeite schon in einem österreichisch-deutschen Restaurant und koche Schweinebraten und Schnitzel."

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