Dienstag, 17. Mai 2011

Bergamo: Wie "hart" ist die Lega?

Der Chef der italienischen Partei Lega Nord, Umberto Bossi, weiß, wie man in die Zeitungen kommt: nämlich mit markigen Sprüchen. "La Lega ce l'ha duro" behauptete er in den 1990ern, übersetzen könnte man das mit "Die Lega hat ihn hart". Dazu passt, dass die Lega Nord als rechtspopulistische Partei gern gegen Migranten Stimmung macht und sich nach außen als kompromisslose Vorkämpferin der Interessen Norditaliens gibt. Bei den Kommunalwahlen in einigen Städten und Provinzen lieferte der Bossi-Spruch aber auch den Parteien der linken Mitte Wahlkampfmunition. Denn die Lega unterstützt die Regierung Berlusconis in Rom und versucht, eine Justizreform durchzuführen, die kürzere Prozesszeiten vorsieht. Kritiker meinen, dies sei vor allem ein Anliegen Berlusconis, der auf diese Weise durch Verjährung in den ihn betreffenden Gerichtsverfahren freigesprochen werden könnte. Das passt freilich gar nicht zum Law-and-Order-Auftreten der Lega. Genau diesen Widerspruch machte auch der Partito Democratico aus der linken Mitte zum Thema: Gar nicht hart ist die Lanze der Lega auf dem Wahlkampfplakat. Die Wähler sahen das Engagement der Lega ebenfalls kritisch. Sowohl Berlusconis Partei Popolo della Libertà als auch die Lega Nord haben bei den Wahlen am Sonntag und gestern Niederlagen einstecken müssen.

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