Zehn Bands, zehn Songs, alles Klassiker italienischer Sängerinnen, ein Wettbewerb. Das war die Idee der „Jukebox Live Band Competition“ am Sonntag im Rahmen des Gender Bender Kulturfestivals in Bologna. Am Ende setzte sich die Band Armoteque (Foto) durch, die das Lied „L’importante è finire“ der italienischen Schlagersängerin Mina aus dem Jahr 1975 interpretierten. „Das Lied handelt von Sexualität, das Gender Bender Festival handelt ebenfalls davon“, erklärt Sängerin Stefania die Song-Auswahl. „Wir mussten den Song nicht groß ändern“, sagt Band-Mitglied Gian Luca, „die Musik haben wir etwas elektronischer gemacht, der Text spricht für sich.“ Der Song handelt von einer Frau, die mit ihrem Liebhaber schläft.
Wie viele Bands versahen auch Armoteque ihren Auftritt mit einer politischen Botschaft. 99 Prozent der wichtigsten Machtpositionen seien in Italien nach wie vor von Männern besetzt, kritisierte Stefania unter dem Applaus des Publikums. „Wir mögen uns emanzipiert fühlen, tragen Miniröcke und hohe Absätze und gehen mit unseren Freundinnen Kaffee trinken, aber in Wahrheit stehen wir noch ganz am Anfang der Emanzipation.“ Auch andere Bands legten Wert auf eindeutige Statements: Die zweitplatzierte Gruppe „Ménage à Trois“, die den Klassiker „Sono matta da legare“ von Milva interpretierte, nutze die Show für eine Demonstration. Immer mehr Statisten stiegen auf die Bühne, hielten Plakate und Transparente hoch. „Wir sind verrückt, hier zu bleiben“, war auf einem Transparent zu lesen, und dazu auf anderen Schildern die Gründe, warum man es dann doch tut: „Wegen Verdi und Bellini“, „Weil ich es versuchen will“ und auch „Weil es bequem ist“.
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