"Das Ende der Welt" - so beschrieben Europäer jahrhundertelang die vom Meer umspülten Grenzen ihres Kontinents. Impressionen aus Deutschland, Europa und der Welt.
Sonntag, 30. Oktober 2011
Bologna: Tanzen zur Nationalhymne
Klassische Tänze und die Nationalhymne zur Begrüßung – so eröffnete gestern das Gender Bender Festival in Bologna, eines der größten schwul-lesbischen Events in Italien. Der klassische Auftakt ist als ironische Einleitung zu verstehen. Denn das Festival beschäftigt sich kritisch mit der Situation von Lesben und Schwulen in Italien, 150 Jahre nach der Staatsgründung. „So einen Anlass gibt es selten: Das 150-Jährige feiern in einem Moment, in dem es wenig zu feiern gibt“, erklärt Festivalleiter Daniele del Pozzo. Auch der Name der diesjährigen Auflage, „La Traviata Norma“ (die „Vom Weg abgekommene Norm“), bezieht sich doppeldeutig auf die Geschichte des Landes: Komponiert wurde die Oper „La Traviata“, deren Hauptfigur eine Prostituierte ist, von Giuseppe Verdi, selbst ein Symbol der nationalen Einigung. Bis zum 5. November stehen nun vor allem Theateraufführungen und Tänze, aber auch Kinofilme, Lesungen, Diskussionen und Konzerte auf dem Festivalprogramm.
Und richtig gefeiert wurde gestern Abend natürlich auch noch: Der irische DJ Cormac, der beim Berliner Label Bpitch Control Platten veröffentlicht, und Snax aus Berlin, sorgten für Festivalstimmung – die übrigens, wohl ganz im Sinne der Veranstalter, von Lesben, Schwulen und Heteros gemeinsam genossen wurde.
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